Croozer Blog: Hinter den Kulissen

„Fahrrad fährt, wer sich sicher fühlt“ – Interview mit unserer Geschäftsführerin Hanna zu ihrem ADFC-Engagement

Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad, die dringend notwendige Mobilitätswende nimmt langsam Fahrt auf. Auch wir von Croozer möchten unseren Beitrag leisten und die Mobilitätswende mitgestalten – und das nicht nur durch unsere Fahrradanhänger, sondern auch durch unser (politisches) Engagement in verschiedenen Netzwerken! Deshalb freut es uns umso mehr, dass unsere Geschäftsführerin Hanna Grau seit Ende 2021 im Bundesvorstand des ADFC ist. Im Interview gibt sie einen kleinen Einblick, wie ihre Arbeit für den ADFC aussieht.

Hallo Hanna, seit kurzem hat sich eine neue Position in Deine Vita eingereiht – Du bist jetzt auch im Bundesvorstand des ADFC! Herzlichen Glückwunsch nochmal. Was hat Dich dazu bewogen, Dich zu bewerben?

Als Unternehmerin und Geschäftsführerin bei Croozer beschäftige ich mich tagtäglich damit, Fahrradanhänger für den modernen Familienalltag zu entwickeln. Das macht mir unglaublich viel Spaß – vor allem jetzt, wo das Fahrrad bei so vielen Familien immer mehr zum zentralen Verkehrsmittel wird. Durch diese Arbeit stoße ich immer wieder auf die Hürden, die es Menschen nach wie vor noch verwehren, mit dem Fahrrad sorgenfrei unterwegs zu sein. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass sich das ändert – wer auf das Fahrrad als Verkehrsmittel erster Wahl setzt, sollte jederzeit sicher und entspannt unterwegs sein dürfen.

Kannst du kurz erklären, was der ADFC macht und wofür er sich einsetzt?

Der ADFC ist die Interessenvertretung für Radfahrende in Deutschland und hat aktuell mehr als 200.000 Mitglieder. Der ADFC besteht sozusagen aus zwei Säulen: Zum einen bietet er seinen Mitgliedern einen umfassenden Service, darunter das Magazin Radwelt, eine Pannenhilfe, eine Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung sowie Beratung beim Fahrradkauf oder bei der Radreiseplanung.
Zum anderen ist der ADFC aber auch verkehrspolitisch sehr aktiv und setzt sich für mehr Radverkehr, vor allem sicheren Radverkehr, ein. Wichtig dabei: Der ADFC ergreift Partei für die Interessen der Radfahrenden - ist aber parteipolitisch neutral.

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Welche Aufgaben hast Du im Speziellen? Wie sieht so ein „Arbeitsalltag“ mit dem ADFC aus und wie tauscht Ihr Euch aus?

Mein Schwerpunkt ist die Industrie. Das bedeutet, dass ich den ADFC Business Club zu einem interessanten Netzwerk ausbauen möchte, der es verschiedenen Unternehmen aus der Fahrradbranche ermöglicht, Ideen auszutauschen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. So können Unternehmen sich mit einem starken Partner auch politisch engagieren, ohne dass sie wahnsinnig viele eigene Ressourcen investieren müssen. Außerdem sehe ich meine Expertise in dem Thema Familienmobilität – hier kann ich mich mit meinen Kolleg:innen im Bundesvorstand austauschen und immer wieder auf die besonderen Bedürfnisse von Frauen und Familien aufmerksam machen.

Unsere Vorstandsarbeit findet meistens am Wochenende oder nach 20 Uhr statt. Wir haben regelmäßige Bundesvorstandssitzungen, an denen auch die Bundesgeschäftsführerinnen teilnehmen. Hier tauschen wir uns zur strategischen Ausrichtung des ADFC aus. Darüber hinaus gibt es natürlich viel direkten Austausch zwischen uns im Bundesvorstand, mit Aktiven des ADFC oder auch Mitarbeitenden aus der Bundesgeschäftsstelle.

Zudem finden auch öffentliche Veranstaltungen statt, zu denen der Bundesvorstand eingeladen wird, ob als Gast oder eben als Interessensvertreter:innen für Radfahrende. Für meine Kolleg:innen, die für das politische Lobbying verantwortlich sind, gehören auch Gespräche mit Ministerien und Bundestagsabgeordneten zu ihren Aufgaben.

Welche Ziele verfolgst Du mit dem ADFC?

Ich möchte die Fahrradwirtschaft vernetzen, denn Innovationen brauchen auch geeignete politische Rahmenbedingungen bzw. andersherum können Innovationen der Politik auch Rahmenbedingungen vorgeben, die sie berücksichtigen müssen bei ihrem weiteren Handeln.

Ich möchte außerdem meinen Beitrag zum Fahrradland Deutschland leisten und mich in der ganzheitlichen Ausrichtung des ADFC dafür stark machen, dass wir immer auch an Frauen und Familien denken, deren Bedürfnisse leider noch viel zu oft ungeachtet bleiben.

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Einfach unterwegs seit 1993!

Eine Herzensangelegenheit für den ADFC und auch für Croozer ist es, die nachhaltige Mobilitätswende voranzutreiben. Was braucht es bzw. was muss sich Deiner Meinung nach ändern, damit sie gelingt?

Eine gute Infrastruktur ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg: Fahrrad fährt, wer sich sicher fühlt. Das gilt besonders für junge Familien! Wir können noch so überzeugende Produkte entwickeln, Menschen können noch so gern Fahrrad fahren - wenn sie Angst um ihr Leben haben, wenn sie sich im Gedrängel der Großstädte zwischen Autos hindurch quetschen müssen, macht das Fahrradfahren einfach keinen Spaß.
Die Mobilitätswende aber muss Spaß machen und ein tolles Lebensgefühl vermitteln. Wir möchten neue Möglichkeiten für die Menschen in Deutschland schaffen und durch eine durch eine aktive Mobilität zu mehr Gesundheit und Zufriedenheit beitragen.

Dafür sprechen wir als ADFC auf Bundesebene mit Ministerien und Abgeordneten der Bundestagsfraktionen. Hier ist das wichtigste Ziel die Überarbeitung des Straßenverkehrsgesetzes, sodass die Ziele der Vision Zero, des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes und der städtebaulichen Entwicklung als gleichberechtigte Ziele integriert werden. Denn das „Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen“ vom 3. Mai 1909 wurde zwar 1952 in „Straßenverkehrsgesetz“ umbenannt, jedoch entsprechen Inhalt und Aufbau größtenteils dem Kraftfahrzeuggesetz der Kaiserzeit.

Noch eine Abschlussfrage: Wenn ich persönlich als Radfahrer:in ein Anliegen habe, kann ich mich dann einfach an Euch wenden?

Du kannst Dich jederzeit an den ADFC wenden – wir sind auf allen gängigen Social Media Plattformen vertreten. Sehr gerne kannst Du auch beim ADFC aktiv werden und beispielsweise bei einem Mapathon das Wunschradwegenetz Deiner Stadt oder Deines Dorfes planen. Wir freuen uns aber auch über viele neue Gesichter unter den Aktiven. Oder am Kidical Mass-Aktionswochenende am 14. und 15. Mai mit Deiner Familie für kinderfreundliche Straßen demonstrieren. Wir freuen uns auf viele motivierte Menschen beim ADFC, die unsere Vision eines Fahrradlands teilen!

Vielen Dankr für dieses spannende Interview, liebe Hanna - wir wünschen Dir viel Erfolg bei Deiner neuen Aufgabe!

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